Krankenhaus-Keime wirksam bekämpfen: Ein 10-Punkte-Plan soll jetzt helfen
Anfang 2015 war die Uniklinik Kiel betroffen. Insgesamt 31 Patienten steckten sich mit einem multiresistenten Erreger an. Jedes Jahr sterben in deutschen Krankenhäusern etwa 15.000 Menschen an solchen gefährlichen Keimen. Gesundheitsminister Gröhe will jetzt die Gefahr bannen und mit einem 10-Punkte-Plan gegen die multirestistenten Keime ankämpfen.
Die stetig wachsende Gefahr durch multiresistente Keime in Kliniken macht auch dem Gesundheitsminister Gröhe große Sorgen. Er will den Kampf jetzt mit einem sogenannten 10-Punkte-Plan aufnehmen. Dieser muss jetzt nur noch mit den Ressorts abgestimmt werden.
So soll zum einen bei Auftretung von sehr gefährlichen Erregern die Pflicht der Meldung schärfer ausfallen. Risikopatienten hingegen sollen direkt nach der Aufnahme auf multiresistente Keime hin untersucht werden. So lange, dass Ergebnis nicht vorliegt, sollen diese Patienten erst einmal auf einer Isolierstation untergebracht werden. Gleiches soll für Patienten gelten, die zur ambulanten Behandlung in Kliniken erscheinen.
Hygiene sollte in allen Kliniken Priorität haben
Des Weiteren sollen Krankenhäuser verpflichtet werden, in regelmäßigen Abständen, Informationen über die Hygienestandards an die Öffentlichkeit zu bringen. Dies sollte in einem Wortschatz geschehen, den jeder Mensch verstehen kann. Pflegepersonal, aber auch Mediziner in Arztpraxen und Krankenhäusern sollen außerdem in die Pflicht genommen werden spezielle Fortbildungen zu besuchen.
Hygiene-Förderprogramm von 365 Millionen Euro steht bereit
An Geld soll es hie rnicht mangeln. Bereits in der Vergangenheit wurden Kliniken mit einem Hygiene-Förderprogramm von insgesamt 365 Millionen Euro unterstützt. Dieser Gelder sollen dazu genutzt werden bis zum nächsten Jahr notwendiges Hygienepersonal einzustellen. Zudem soll diese Zahlung für weitere Ausbildungen auf dem Gebiet Hygiene verwendet werden.
Antibiotika ist kein All-Heilmittel
Die Zahl der gefährlichen, resistenten Keime wird stetig wachsen. Gründe dafür gibt es viele. Zum einen werden die Menschen immer älter und somit auch anfälliger für solche Erreger. Zum anderen steigt die Zahl der komplizierten OP´s. Wobei es immer wieder zu neuen, gefährlichen Erregern kommt. Hinzu kommt, dass auch die Zahl der Antibiotika-Einsätze stetig steigt. Somit gilt es hier auch den Verbrauch besser unter Kontrolle zu halten. Wobei Pharma-Unternehmen aber dazu animiert werden sollten, neue Antibiotika zu entwickeln.
Letzter Erreger in Kieler Uniklinik entdeckt
Jährlich kommt es zu 400.000 bis 600.000 Infektionen. Ein Drittel könnte man verhindern. Wobei zwischen 10.000 und 15.000 Patienten im Jahr an diesen multiresistenten Keimen sterben. Die letzte Klinik fand sich in Kiel, die hier durch einen multiresistenten Keim für Schlagzeilen sorgte. Ein Patient brachte diesen Erreger ins Krankenhaus und steckte anschließend 31 weitere Patienten an. Hierbei handelte es sich um den Erreger Acinetobacter baumannii. (Quelle:shz.de)
Foto unten:Pixelio.de/Sebastian Karkus
Foto unten:Pixelio.de/Andrea Damm
Kategorie: Gesundheit, News