Krätze in Deutschland auf dem Vormarsch: Milbenkrankheit doch nicht ausgerottet

| 23. Februar 2014 | 0 Kommentare

Krätze in Deutschland auf dem Vormarsch: Milbenkrankheit doch nicht ausgerottet

Die Floskel „Ich kriege die Krätze“ sollte nicht allzu leichtfertig in den Raum geworfen werden, denn für so manchen Menschen ist die Milbenkrankheit bereits schon bittere Realität geworden. Immer häufiger müssen Ärzte heute diverse Medikamente gegen diese Erkrankung verschreiben. Wobei die Anzeichen aber hier nicht immer völlig eindeutig sind. Viele Menschen glauben, dass die Krätze schon vor Jahrzehnten ausgerottet wurde. Dies stimmt nicht, auch heute noch kommt es immer wieder zu neuen Krätze-Fällen.

Fast täglich finden Mediziner bei ihren Patienten kleine Pusteln und Bläschen auf der Haut. Der Betroffene klagt über einen unerträglichen Juckreiz. Viele glauben, die Krätze wäre schon lange ausgerottet. Weit gefehlt, vor allem Obdachlose haben häufiger unter der Milbenkrankheit zu leiden. Nichts desto Trotz, kann es aber auch besser Situierte treffen. Auch diese Parasiten fragen vorab nicht, wen sie befallen dürfen. Es kann Arme, wie Reiche und Schöne treffen.

Immer wieder gibt es auch in Deutschland neue Krätze-Fälle. Kinder, Jugendliche, Erwachsene können von dieser Milbenkrankheit betroffen werden. Die Krätze ist aber auch heute nicht meldepflichtig. Lediglich Gemeinschaftseinrichtungen müssen ihre Krankheitsfälle bei den Gesundheitsämtern melden.

Immer mehr Arzneien gegen Krätze werden verschrieben

Ob die Krätze heute häufiger auftritt als früher, weiß niemand so ganz genau. Es gibt schließlich keine belastenden Zahlen, da es hier keine Meldepflicht gibt. Nimmt man allerdings die Verschreibungszahlen für das Skabies-Mittel Infectoscab genau unter die Lupe zeigt sich ein genaueres Bild.

Im Jahr 2007 wurde diese besagte Creme 56.000 Mal verschrieben. 2012 hingegen gab es bereits 79.000 Rezepte dieser Art. Die Zahlen der Krätze-Fälle scheinen somit zu steigen. Wobei Infectoscab nicht das einzige Medikament gegen Krätze ist. So mancher Patient wird hier auch mit individuell zusammengestellten Cremes behandelt. Diese fehlen in der Statistik. Somit könnten noch weitaus mehr Krätze-Patienten behandelt worden sein. Laut WHO sind 300 Millionen Menschen bereits von dieser Milbenkranheit heimgesucht worden. In Mitteleuropa gilt Krätze als sporadische Krankheit. Kinder, Mütter, Personen mit einem schwachen Abwehrsystem, aber sexuell aktive Erwachsene sind hier häufiger betroffen.

Symptome nicht immer klar ersichtlich

Auch Hautärzten fällt es nicht leicht diese Erkrankung zu diagnostizieren. Die Anzeichen ähneln Ekzemen und so kommt es allzu oft auch zu Verwechslungen. Millimeter für Millimeter müssen Mediziner hier eigentlich die Haut der Patienten untersuchen. Parasiten sind winzig klein und kaum sichtbar. So gilt es diese abzuschaben und anschließend mikroskopisch zu untersuchen. In vielen „normalen“ Praxen gar nicht machbar.

Durch engen Hautkontakt, der einige Minuten bestehen muss, können Milben übertragen werden. Auch eine indirekte Übertragung durch Bettwäsche, Kleidung und Handtücher ist möglich, wenn auch selten. Somit können auch Gemeinschaftsunterkünfte und Hotels Krätze verbreiten.

Wer unter trockner Haut leidet, ist hier anfälliger. Milben bohren sich in die obere Hautschicht der Hornzellen. Bei trockner Haut fällt es den kleinen Parasiten viel leichter. Weibliche Milben legen hier dann ihren Kot und ihre Eier ab. Es entsteht ein unerträglicher Juckreiz.

Milben können nur mit Wärme und Nahrung überleben

Unsauberkeit führt nicht zwingend zur Krätze. Hierbei handelt es sich vermutlich nur um ein Vorurteil. Eher das Gegenteil, kann hier zum Problem werden, denn der sogenannte gepflegte Skabies ist noch viel schwerer zu erkennen. Cremes und Lotions machen die Symptome schwer erkennbar. Wobei die Krätze selbst aber nicht gefährlich für den Betroffenen ist. Problematische Folgen können aber dennoch auftreten. Durch das ständige Kratzen können Bakterien in die Haut eindringen und so für weitere Infektionen sorgen.

In der Regel lässt sich diese Milbenkrankheit gut mit diversen Medikamenten behandeln. Die Milbe braucht Wärme und Nahrung um zu überleben. Werden diese lebensnotwendigen Dinge diesem Parasiten entzogen, stirbt die Milbe. So gilt es die Bettwäsche bei mindestens 60 Grad Celsius zu waschen und den Raum ausgiebig auszukühlen. Obdachlose sollten zusätzlich eine ausgiebige Dusche genießen und ihre Kleidung wechseln. (Quelle: welt.de/dpa/fj) <img src=“http://vg07.met.vgwort.de/na/17193401b15b49509ea70b33df2d1c00″ width=“1″ height=“1″ alt=““>

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