Kinder und Jugendliche: Wenn Smartphone und Computer zum einzigen, besten Freund werden

| 19. März 2015 | 0 Kommentare
Kinder und Jugendliche: Wenn Smartphone und Computer zum einzigen, besten Freund werden

Kinder und Jugendliche: Wenn Smartphone und Computer zum einzigen, besten Freund werden

Soziale Medien besitzen eine hohe Suchtgefahr, vor allem für Kinder und Jugendliche. Drei Prozent der Teenager sind heute Internet-süchtig. Oftmals wird der PC oder das Smartphone zum einzigen, besten Freund. Eine Mainzer Studie zeigte jetzt, wie echte Einsamkeit mit den langen Besuchen in der virtuellen Welt in Zusammenhang stehen können.

Mit einem Troll ein Eis essen gehen, funktioniert genauso wenig in der realen Welt, wie ein fröhlicher Kinobesuch mit einem Waldelfen. Trotzdem sind diese Helden aus dem Online-Game “ World of Warcraft“ für viele Teenager fast schon so etwas wie echte Freunde. Eltern wiederum haben schlichtweg Angst vor diesen Gesellen, denn immer mehr Kinder und Jugendliche verbringen mehr Zeit im Netz, als im realen Leben.

Manfred Beutel, Direktor der Mainzer Klinik und Poliklinik für Psychotherapie und Psychosomatische Medizin wollte es jetzt genauer wissen und startete eine Studie. Zahlreiche Jugendliche befragte er direkt zu diesem Thema.

3 % sind süchtig nach der virtuellen Welt

2400 Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren nahmen an dieser Studie teil. Hauptthema waren hier aber nicht nur allein Online-Games, sondern auch soziale Netzwerke, wie Facebook und Co. Bei seiner Befragung lernte Beutel echte Hartcore-Surfer kennen. 3 % der Teilnehmer schienen ihm schlichtweg süchtig nach dem Internet. Nach dem Diagnoseschlüssel ICD10 gehört Internetsucht bzw. Handysucht aber noch nicht zu einer echten Erkrankung. Anders in Japan, dort finden sich inzwischen sogenannte Entzugscamps, wo Kinder und Jugendlich durch einen strengen Tagesablauf mit körperlicher Betätigung von der Internetsucht geheilt werden sollen.

Internetsüchtige haben für ihre realen Freunde nicht mehr viel übrig

Teenager, die häufig in die virtuelle Welt flüchten, um Online-Spiele zu zocken, zeigen meist an ihren realen Freunden nicht mehr viel Interesse. Sie vertrauen ihren Freunden nicht, fühlen sich entfremdet und sind an richtigen Gesprächen kaum mehr interessiert.

Wer hingegen häufig bei Facebook und Co vertreten ist, setzt zwar auf Vertrauen und Kommunikation, vernachlässigt aber irgendwann auch seine realen Kontakte. Auch hier finden sich negative Auswirkungen auf das Verhalten des Nutzers.

Anonymität im Netz reizt

Jungen, wie Mädchen sind hier suchtgefährdet. Wobei Mädchen aber eher auf sozialen Netzwerken zu finden sind, während Jugen sich mit Sexseiten, Online-Games und Glücksspiele befassen. Vor allem die Anonymität im Netz fasziniert hier aber alle, denn ein echter Korb ist doch wesentlich schwerer zu verkraften, als eine Abfuhr im Internet.

Fest steht, auch das Internet kann für Kinder und Jugendliche gefährlich werden. Die Menge machts aus. Durchaus können Computer- und Videospiele aber auch Beziehungen und Freundschaften stärken. Schließlich geht es auch hier um ein Miteinander. Zumal auch die Feinmotorik der Hände, eine räumliche Wahrnehmung und die Aufmerksamkeitsleistung trainiert werden. Nichts desto Trotz, gilt es aber auch die virtuelle Welt nicht zu seinem Dreh- und Angelpunkt werden zu lassen. Auch die Realität hat doch einiges zu bieten. ( Quelle: süddeutsche.de7dpa)

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Foto oben: Pixelio.de/Joachim Kirchner

Foto unten: Pixelio.de/Alexander Klaus

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Kategorie: Gesundheit, News

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