Briten entwickeln neue, vielversprechende Methode bei künstlicher Befruchtung
Bislang waren die Erfolgschancen bei einer künstlichen Befruchtung stets sehr mäßig. Dies könnte sich in Zukunft aber ändern, denn britische Experten haben nun eine ganz neue Methode entwickelt und sprechen sogar von einer Revolution.
Mit der neuen Methode, der Präimplanationsdiagnostik, soll nun eine deutlich höhere Erfolgsquote bei künstlichen Befruchtungen erzielt werden können. Erste Tests mit dem sogenannten „Next Generation Sequencing“ waren von Erfolg gekrönt. Das erste gesunde Baby, nach der neuen Form des Gen-Screenings, hat bereits im Juni putzmunter das Licht der Welt erblickt. Hierbei wurde das gesamte Erbgut des Embryos mit in die Untersuchung mit einbezogen, wobei die neue Methode aber erst bei zwei Paaren durchgeführt wurde, so dass viele deutsche Experten noch nicht völlig überzeugt sind.
Das „Next Generation Sequencing“ verspricht die Embryo-Auswahl bei der künstlichen Befruchtung zu revolutionieren. Bisher war es lediglich möglich nur fünf bis sechs Chromosomen auf Fehler hin zu untersuchen, mit der neuen Methode kann eine Analyse des gesamten Genoms vorgenommen werden.
Bisher lag die Erfolgsquote bei einer künstlichen Befruchtung bei 30 Prozent
„NGS“ ermöglicht Einblicke in die Biologie von Embryonen, die es so bisher noch nicht gab. Komplette Erbgut-Analysen können so vorgenommen werden, so dass Wissenschaftler die Möglichkeit haben Gen-Defekte und Auffälligkeiten von Chromosomen festzustellen. Die neue Methode der künstlichen Befruchtung besitzt das Potenzial, den Erfolg zu erhöhen und gleichzeitig das Risiko von Fehlgeburten zu senken.
Die bisherigen Methoden von künstlichen Befruchtungen hatten bisher lediglich eine Erfolgschance von 30 Prozent. Experten vermuten, dass der Grund versteckte Chromosomen-Defekte sein könnten, wobei jede künstliche Befruchtung immer eine enorme. psychische Belastung für die Paare darstellt.
Die britischen Experten sind überzeugt davon mit der neuen Methode alle bisherigen Schwächen einer künstlichen Befruchtung ausmertzen zu können. Das vollständige Genom kann hier schließlich innerhalb von 16 Stunden analysiert werden, so dass sich zusätzlich das Einfrieren der Embryonen erübrigt. Zudem soll die neue Methode auch weitaus günstiger im Preis sein, was bestimmt viele kinderlose Paare interessieren wird. Dennoch glauben die deutschen Experten nicht, dass diese neue Methode der künstlichen Befruchtung nach Deutschland kommen wird, denn hier ist es nicht erlaubt nur auf Verdacht ein Screening vornehmen zu lassen. Lediglich Paare mit problematischen Genanlagen bekommen hier die Möglichkeit ihre Embryonen aus dem Reagenzglas auf Gendefekte hin, zu untersuchen.
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