AOK schlägt Alarm: Durch Behandlungsfehler in Kliniken sterben mehr Menschen als durch Verkehrsunfälle

| 21. Januar 2014 | 0 Kommentare

AOK schlägt Alarm: Durch Behandlungsfehler in Kliniken sterben mehr Menschen als durch Verkehrsunfälle

Die Gesetzliche Krankenversicherung AOK schlägt jetzt Alarm. Durch Ärztepfusch in Kliniken sterben angeblich mehr Menschen als bei Unfällen im Straßenverkehr. Heute will die AOK genauere Daten dazu veröffentlichen. Die Krankenhäuser hingegen setzen auf Verteidigung.

Jedes Jahr aufs Neue beschweren sich zig tausende von Patienten, weil sie den Verdacht habe, dass ein Ärzte-oder Behandlungsfehler vorliege. Dabei fühlen sich die meisten Krankenversicherten in der Klinik falsch behandelt. Eine neue Statistik zeigt jetzt, ob diese Verdächtigungen tatsächlich begründet sind.

Laut der Gesetzlichen Krankenkasse AOK geschieht bei jeder hundertsten Behandlung ein Fehler. Das wären bei etwa 18,6 Millionen Klinikfällen knapp 190.000 Fehlbehandlungen jährlich. Die Folgen können hier gesundheitliche Schäden sein, aber auch durchaus zum Tode führen. Die AOK meint jedes Jahr sterben mehr Menschen durch einen Behandlungsfehler als durch Straßenverkehrsunfälle. Im letzten Jahr starben rund 3300 Menschen bei einem Unfall im öffentlichen Straßenverkehr.

Die Dunkelziffer der Verachtsfälle ist hoch

Laut dem Medizinischen Dienst der Krankenversicherungen bearbeiteten diese im Jahr 2012 8600 verdächtige Behandlungsfehler von Patienten. Fast jeder dritte Verdacht bestätigte sich am Ende. Rund 40.000 Versicherte jedes Jahr beanstanden ihre medizinischen Behandlungen bei den Krankenkassen, Ärztestellen oder sofort bei Gericht. Die Dunkelziffer ist noch höher. So beschweren sich ehermalige Patienten über Infektionen, die sie sich in den Kliniken eingefangen haben. Auch über falsche Arzneimittel gehen Beschwerden ein. In Einzelfällen kommt es gar zu vergessenen OP-Materialien in den Patienten.

Ärztevertreter hingegen sagen immer wieder, dass es sich hierbei nicht einfach nur um Ärztepfusch handele. Mehr komplizierte Eingriffe, Mangel bei der Organisation und auch Chirurgen mit Mut zum Risiko spielen hier oftmals eine wichtige Rolle und sind somit mit vernatwortlich.

Sicherheitsstandarts so hoch wie noch nie

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft spricht hingegen von Sicherheitsstandarts, die in Deutschland so hoch seien wie nie. Diese könnten sich ohne weiteres auch im internationalen Vergleich behaupten. Noch nie war die Bereitschaft der Kliniken so groß wie heute. Sicherheit und Qualität wollen auch die Krankenhäuser selbst stetig vorantreiben.

Der neue Bundesgesundheitsminister Gröhe hatte außerdem schon verlauten lassen, dass er Behandlungserfolge stärker zu Maßstäben von Patienten machen will. Sämtliche routinemäßigen Daten der Patienten zum jeweiligen Erfolg, aber auch diverse Probleme sollen in Zukunft ausgewertet werden. Eine Vergleichsliste aller Krankenhäuser zu Behandlungserfolgen soll dann online sichtbar gemacht werden. Kliniken, die hier schlechter abschneiden, sollen dann mit Abschläge bei der Finanzierung bestraft werden. (Quelle: stern.de/Basil Wegener)

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Kategorie: Gesundheit, News

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