Russischem Oppositionellen Alexej Nawalny droht Arbeitslager
Meinungsfreiheit ist das höchste Gut der Menschen. Doch in Russland sollte man sie nicht allzu laut hinaus posaunen – vor allem wenn sie nicht regimetreu ist. Das muss nun auch der Oppositionelle Alexej Nawalny am eigenen Leib spüren. Ihm wird Untreue vorgeworfen und wird nun wohl mit einer zehnjährigen Haftstrafe in einem Arbeitslager irgendwo in Russland rechnen müssen. 2009 wurde der russische Anwalt in die Region Kirow gerufen. Dort sollte er beim Aufbau einer Antikorruptionsabteilung mithelfen. Er versprach allen, die Beweise im Sinne der Anklage vorlegen können, kostenlos 20 Kubikmeter Holz. Am Ende läuft die Geschichte darauf hinaus, dass Nawalny zusammen mit einem Privatunternehmen 10.000 Kubikmeter Holz mit einem Gesamtwert von umgerechnet 400.000 Euro veruntreut haben soll.
Aber in dem Fall könnte noch weit mehr dahinter stecken. Denn Nawalny ist nicht nur bloß ein Oppositioneller, er kann Maßen mobilisieren und das wiederum könnte sich zu einer Bedrohung für die russischen Regierung, oder ganz speziell für Staatspräsident Putin, ausarten. Nicht zuletzt, wenn vielleicht auch nicht vollkommen mit ernsten Absichten dahinter, ließ Nawalny schon einmal verkünden, dass er sich durchaus vorstellen könnte, sich als Kandidat bei der Präsidentschaftswahl 2018 aufstellen zu lassen. Das wird mit einer Vorstrafe in Russland allerdings nicht mehr möglich sein.
Doch noch wird es zu keinem Urteil kommen, da Nawalny um Aufschub gebeten hat. Er möchte noch einmal die Akten intensiv durcharbeiten. Das Gericht stimmte dem zu und gewährte ihm rund einen Monat Aufschub.
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Kategorie: Welt