Prozess-Vergleich: Iraker kam wegen mangelnder Deutschkenntnisse nicht auf Transplantations-Warteliste

| 23. Dezember 2013 | 0 Kommentare

Prozess-Vergleich: Iraker kam wegen mangelnder Deutschkenntnisse nicht auf Transplantations-Warteliste

Weil er keine ausreichenden Deutschkenntnisse besaß, kam ein herzkranker Iraker nicht auf die Warteliste für eine Herztransplantation. Jetzt hat der herzkranke Patient sich mit dem Herz-und Diabeteszentrum in Bad Oeyenhausen auf einen Vergleich geeinigt. Dem 62 jährigen Flüchtling zahlt das Krankenhuas jetzt 5000,- Euro.

Ein herzkranker Flüchtling aus dem Irak kam wegen mangelnder Deutschkenntnisse nicht auf die Warteliste für eine Herztransplantation. Ein Vergleich sorgt jetzt dafür, dass der Patient 5000,- Euro von der Klinik aus Bad Oeyenhausen erhält. Dafür verzichtet der Kläger auf ein Schmerzensgeld von 10.000 Euro. Zudem steht der Herz-Patient inzwischen auf der Warteliste der Uniklinik Münster.

Die Richtlinien der Bundesärztekammer besagen, dass Sprachprobleme die notwendige Mitwirkung des Patienten infrage stellen können. Dies könnte Grund dafür sein, dass ein Patient gar nicht erst auf die Warteliste für eine Transplantation gesetzt würde. Patientenschützer hingegen kritisierten diese Richtlinie. Dieser Umgang mit einem kranken Menschen verletzte schließlich das Gerechtigkeitsgefühl potentieller Organspender.

Die Zahlung von 5000,- Euro sei außerdem kein Schuldeingeständnis, betonte hier der Rechtsanwalt der Gegenseite. Hier wolle man lediglich einen jahrelangen Prozess mit ungewissem Azsgang umgehen. Dem herzkranken Iraker hingegen fehlt es hingegen an Kraft weiter für sein Recht zu kämpfen. Allein die Genehmigung für eine Prozesskostenbeihilfe dauerte über 3 Jahre.

Der Leiter der Klinik in Bad Oeyenhausen betonte zudem, es sei stets um das Wohlergehen des Patienten gegangen. Es konnte einfach nicht sicher gestellt werden, ob der Mann in seiner Sprache zu jedem Zeitpunkt zuverlässig beraten hätte werden können. Missverständnisse hätten im Ernstfall sein Leben gefährden können. (Quelle: Süddeutsche.de/dpa)

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Kategorie: Gesundheit, News

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