Loewe sucht frisches Geld
Der Elektronikhersteller Loewe muss Gläubigerschutz beantragen. Danach bleiben dem Unternehmen lediglich drei Monate, um mindestens einen Investor zu finden. Doch Gewinnrückgang und Altlasten erschweren die Suche. Sollte sich kein Investor für den Elektronikhersteller interessieren, könnte Loewe zu einer Marke ohne Gesicht werden.
Einfach wird die Suche für Matthias Harsch, Vorstandschef von Loewe, sicher nicht. Dennoch zeigt sich Harsch in einem Interview mit der „Welt“ kämpferisch. „Das Schutzschirmverfahren lässt nur zahlungsfähige Unternehmen zu. Wir sahen uns zur Abgabe des Antrags gezwungen, um potenziellen Schaden vom Unternehmen abzuwenden: Die Umsatzentwicklung im Fernsehermarkt in den vergangenen Monaten war katastrophal, eine Erholung ist nicht in Sicht.“
Loewe kämpft mit Umsatzrückgang
Um das Unternehmen wieder zu neuer Stabilität zu verhelfen, müssen gleich mehrere Probleme gelöst werden. Denn der Umsatz entwickelte sich in den vergangenen fünf Jahren katastrophal. So musste Harsch im März 2013 den Aktionären gestehen, dass der Gewinn innerhalb von fünf Jahren von 374 Millionen auf 250 Millionen Euro zurückgegangen ist. Das diesjährige Weihnachtsgeschäft wäre für Loewe ein optimaler Zeitpunkt, um den Gewinn wieder steigern zu können. Dafür aber fehlt das Geld, wo das zweite Problem beginnt. Nur mit Krediten im Juli könnte sich der Elektronikhersteller auf das kommende Weihnachtsgeschäft vorbereiten.
Nur drei Monate Zeit zum Handeln
Deshalb muss nun schnellstmöglich gehandelt werden. Harsch hat bereits zusammen mit dem Unternehmensberater Roland Berger eine Strategie entwickelt, die eine der Voraussetzungen des Schutzschirmverfahren ist. Demnach braucht Loewe ein neuen Investor, der frisches Geld mitbringt. Zum anderen muss das Unternehmen dringend die Kosten beim Einkauf verringern. Darum sucht Loewe bereits seit Frühjahr einen neuen Hersteller für LCD-Paneels. Viel Zeit bleibt jedoch nicht mehr. Schon Ende Mai war die Hälfte des Grundkapitals von Loewe aufgebraucht.
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