Kampf gegen Aids: Heilungschancen bei Aids erscheinen möglicher als ein wirksamer Impfstoff gegen diese Infektionskrankheit
Inzwischen glauben auch Mediziner an konkrete Heilungschancen bei Aids. Experten vermuten heute, dass es eher zu einer wirksamen Heilungsmethode kommt als das ein wirkungsvoller Impfstoff gegen Aids gefunden wird. Erst kürzlich wurde ein Säugling als „funktionell geheilt“erklärt. Insgesamt sind 20 solcher Fälle bekannt. Das gibt Hoffnung und ist aber noch lange kein Grund für Euphorie.
Heute ist die Heilung von Aids durchaus ein planbares Konzept. Die Therapien haben sich zusehends verbessert. Bis jetzt gibt es 20 Fälle von „funktioneller Heilung“. So sind diese Aids-Patienten virusfrei und müssen keinerlei Medikamente mehr gegen diesen tückischen Erreger einnehmen.
Gerade eben sorgte noch das bekannte „Mississippi-Baby“ für jede Menge Aufsehen. Obwohl die HIV-infizierte Mutter sich nicht mehr gegen Aids behandeln ließ, stieg die Zahl der Viren bei dem Säugling nicht. Mediziner nennen dies „funktionell geheilt“. So können hier zwar noch einzelne Viren nachgewiesen werden, das Immunsystem schafft es aber hier ohne Unterstützung gegen diese anzugehen. Eine medikamentöse Behandlung ist somit nicht mehr erforderlich.
20 Patienten gelten als „funktionell geheilt“
Von diesen sogenannten „Geheilten“ gibt es insgesamt 2 Babys, 2 Patienten in Berlin und 15 Teilnehmer einer Studie in Frankreich. Für eine Euphorie ist es aber noch viel zu früh. bisher haben die Experten nch nicht verstanden, welche Mechanismen hier für eine Heilung verantwortlich waren. Ärzte wissen nur, dass es funktionieren kann, denn der Beweis wurde bereits erbracht.
So kam es nach einer Knochenmarkstransplantation zu einer Heilung. Ein HIV-infizierter Leukämie-Patient gilt seit einer Stammzellentransplantation als geheilt. Auch einige Jahre später ließen sich keine Aids-Viren mehr feststellen.
Bei einer anderen Behandlungsmethode wurden hingegen Helferzellen außerhalb des Körpers der Andockmechanismus für das Virus ausgeschaltet. Diese präparierten Zellen wurden dann dem Körper wieder zugeführt. Die HIV-infizierten Zellen starben danach, die neuen Zellen hingegen überlebten. Unter Umständen könnte dieses „genetische editing“ auch Langzeiterkrankten helfen.
Die Zukunft wird es zeigen
Bei 15 Prozent der Teilnehmer einer französischen Studie konnten sensationelle Erfolge erzielt werden. Jetzt gilt es allerdings größere Patientengruppen zu testen. Experten untersuchen jetzt, ob nicht mehr von den früheren Behandelten als „funktionell geheilt“ gelten als bisher angenommen. Nichts desto Trotz, wagen die meisten Mediziner sich auch heute nicht einfach die lebensrettenden Medikamente gegen HIV abzusetzen. Die Folgen könnten schließlich allzu tragisch sein. Intensive Laboruntersuchungen sollen hier vorab Klarheit bringen. Wann hingegen ein wirkungsvoller Impfstoff gegen Aids entwickelt wird, ist noch völlig unklar. Wahrscheinlich findet sich eher ein Weh zur Heilung. (Quelle: fr-online.de/dpa)
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