Italien bekommt einen neuen Staatspräsidenten
Enrico Letta regierte Italien gerade einmal rund 300 Tage. Nun muss er schon wieder seinen Posten abgeben. Neuer Staatspräsident wird Matteo Renzi, Vorsitzender der Sozialdemokraten und Bürgermeister von Florenz. Auch Renzi wird ein schweres Erbe antreten.
Zwar ist in Italien inzwischen ein zaghafter Aufschwung zu spüren, doch auch gegenwärtig ist es um Italiens Wirtschaft nicht gut bestellt. Es gibt immer noch viele Großbaustellen, die dringend Handlungsbedarf benötigen. In der Industrie ist die Produktion seit 2007 um 26 Prozent zurückgegangen, die Arbeitslosenquote liegt bei 13 Prozent und nur in sehr kleinen Schritten stabilisiert sich Italiens Wirtschaft. Vor allem junge Menschen leiden unter der wirtschaftlichen Misere des Landes.
Ändern soll das nun Matteo Renzi, der seinem Parteifreund Letta in den vergangenen Wochen vermehrt Reformstagnation vorwarf. Mit 136 Stimmen für eine Übergabe der Staatsgeschäfte und nur 16 Gegenstimmen fiel die Wahl eindeutig aus. Vielleicht auch deshalb verabschiedete sich Renzi mit knappen Worten. Auf Twitter schrieb er: „Fahre zum Quirinalspalast, um beim Staatsoberhaupt meinen Rücktritt einzureichen. Ich danke allen, die mir geholfen haben.“
Die Staatsübergabe wird schnell und ohne großes Aufsehen vollzogen werden. Bereits jetzt sind die Sondierungsgespräche im Gange.
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Kategorie: Politik