Hugo Chávez ist tot – der Mythos lebt weiter
Er war der „ewige Kommandant“, ein Idol und schon zu Lebzeiten stieg er zu einem Mythos auf. Nun ist Venezuelas Staatspräsident Hugo Chávez tot. Er erlag am Dienstag mit 58 Jahren seinem Krebsleiden. Die Flaggen im lateinamerikanischen Land wehen auf Halbmast und zehntausende Menschen trauern – genau wie viele lateinamerikanische Staatschefs. Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff nannte Chávez einen großen Lateinamerikaner und für Fidel Castro war er wie ein Sohn. In Bolivien, Argentinien und Kuba wurde sogar Staatstrauer ausgerufen. In Venezuela wird die Staatstrauer sieben Tage anhalten.
Doch viel Zeit zum Trauern bleibt nicht. Denn binnen 30 Tagen müssen Neuwahlen in Venezuela stattfinden. Als Nachfolger wünschte sich Chávez selbst seinen Außenministeres Nicolás Madura, der am Dienstag den Tod des Staatspräsidenten über Rundfunk verkündete. Aber es wird nicht einfach in die Fußstapfen eines Staatspräsidenten zu treten, der die Selbstmystifizierung zu Lebzeiten wie kaum ein anderer zelebrierte und damit zu einem Idol des Volkes aufstieg. Dafür tat Chávez seit Amtsantritt im Jahr 1998 einiges. Legendär ist seine all sonntägliche Sendung von stolzen acht Stunden und auch seine Zitate bleiben wohl ebenso unvergessen. Zuletzt behauptete Chávez, dass seine Krebserkrankung von fremden Mächten eingeimpft wurden. Es wird also für seinen Nachfolger nicht einfach werden.
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