Detroit ist pleite – Gouverneur zieht die Notbremse
Detroit muss Gläubigerschutz beantragen. Die Schulden in Höhe von 18,5 Milliarden US-Dollar kann die einstige Industriestadt nicht mehr begleichen. Verfallene Gebäude, Abwanderung und hohe Arbeitslosigkeit prägen das heutige Bild von Motor-City.
Detroit ist ein trauriges Paradebeispiel, dass zeigt, wie nah Aufschwung und Verfall miteinander verbunden sind. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts erlebte die amerikanische Metropole ihre Blütezeit. Namhafte Automobilhersteller wie Ford und Chrysler siedelten nach Detroit und mit ihnen Einwanderer aus allen Teilen der Welt. Von 1850 bis 1900 wuchs die Bevölkerungszahl von 21.000 auf etwa 275.000. Doch in den 1950ern begann der schleichende Verfall der Stadt. Eine hohe Kriminalitätsrate, Rassenunruhen und ein spürbarer Bevölkerungsrückgang läuteten den wirtschaftlichen Niedergang ein.
Heute leben in Detroit gerade einmal 70.000 Einwohner. Fast 80.000 Gebäude stehen leer und die Stadt kann nicht einmal mehr die Straßenbeleuchtung zahlen. Dazu kommt die hohe Kriminalitätsrate. Mehrmals hinter einander wurde Detroit zu den gefährlichsten Städten in Amerika ernannt. Polizei, Feuerwehr sowie Krankenhäuser sind chronisch unterfinanziert und Korruption wird in Motor-City alltäglich. Die Verbindlichkeiten der Stadt in Höhe von 18,5 Milliarden US-Dollar erschweren zusätzlich die Situation. Deshalb zieht nun Gouverneur Rick Snyder die Notbremse und beantragt Gläubigerschutz. Damit ist Detroit die größte, amerikanische Stadt, die jemals diesen Schritt wagen musste.
Bildquelle: Andreas Dreher/pixelio.de