Berggruen räumt Fehler bei der Übernahme von Karstadt ein
In wenigen Tagen wird es zu neuen Tarifverhandlungen zwischen Gewerkschaft und Karstadt kommen. Nun meldete sich auch Nicolas Berggruen, Eigentümer des angeschlagenen Konzerns, und gibt offen zu, Fehler bei der Sanierung von Karstadt begangen zu haben.
Große Hoffnungen wurden 2010 bei der Übernahme des in die Krise geratenen Einzelhandelkonzerns gelegt. Doch nun räumt Karstadt-Eigentümer Berggruen Fehler ein. Als „nicht klar genug“ und als „Geschäftsmann zu weich“ schätzte sich der Milliardär gegenüber der Süddeutschen Zeitung ein. Heute wisse er, so heißt es im Interview mit der Tageszeitung weiter, dass ein normaler Investor ein ganz anderes Verhalten an den Tag gelegt. Andere hätten einen Teil verkauft oder geschlossen. Doch für Berggruen spielte auch die Moral eine wichtige Rolle. Er wollte trotz Krise weder Mitarbeiter entlassen, noch Schließungen vornehmen.
Doch im vergangenen Jahr musste Karstadt aus dem Flächentarifvertrag des Einzelhandels aussteigen. Wie Kai-Uwe Weitz, derzeit Karstadt-Chef, gegenüber dem Tagesspiegel sagte, könne sich das Unternehmen schlichtweg den Tarifvertrag nicht leisten, halte sich aber zu 99 Prozent an die tariflichen Bedingungen. Zudem sei der Konzern auch bereit, Lohnerhöhungen in Kauf zu nehmen, doch nicht 2014. Denn noch mache Karstadt keinen Gewinn. Doch Verdi sträubt sich mit Protest gegen den Ausstieg.
Ob es Karstadt wirklich in die schwarzen Zahlen schaffen wird, bleibt abzuwarten. Berggruen sagte, er wäre glücklich darüber, wenn er dann immer noch Eigentümer sei. Doch die Zukunft des Konzern hänge nicht von ihm allein ab.
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