Arzneimittelreport 2013: Die Barmer GEK veröffentlichte am Dienstag, dass Kinder und ältere Menschen nehmen zu viele Pillen einnehmen.

| 12. Juni 2013

Arzneimittelreport 2013: Die Barmer GEK veröffentlichte am Dienstag, dass Kinder und ältere Menschen nehmen zu viele Pillen einnehmen.

Der Arzneimittelreport 2013 der Barmer GEK fand gleich zwei hochbedenkliche Dinge heraus. Immer mehr Kinder und Jugendliche nehmen heute Antipsychotika zu sich, während ältere Menschen täglich zu zig verschiedenen Wirkstoffen gleichzeitig greifen. Dramatische steigende Verordnungen sollten nicht nur den Experten zu denken geben, denn in vielen Fällen kämen diese Menschen auch ohne eine Arznei aus.

Der Arzneimittelreport 2013 der Barmer GEK fand gleich zwei hochbedenkliche Dinge heraus. Zum einen nehmen viel zu viele Kinder und Teenager Psychopharmaka zu sich, zum anderen greifen vor allem ältere Menschen jeden Tag zu zig verschiedenen Arzneien, meist mit den unterschiedlichsten Wirkstoffen. Nach diesen Ergebnissen, schlucken viele Kinder und junge Erwachsene in Deutschland immer mehr Medikamente gegen schwere psychische Erkrankungen. In den letzten 7 Jahren stieg die Verschreibung von Antipsychotika um glatte 41 Prozent, bei neuen Präparaten gab es sogar ein Plus von 129 Prozent.

Eine medizinische Erklärung für diesen enormen Anstieg konnten die Experten allerdings nicht finden. Im Gegenteil, Studien zeigten keinen Anstieg für vermehrte psychiatrische Störungen bei Kindern, auch die relevanten Therapieempfehlungen haben sich nicht geändert. Gerade die Verordnungszahlen in diesem Bereich sind enorm besorgniserregend. Schließlich besitzen auch diese Arzneien gravierende Nebenwirkungen, wie Schlaflosigkeit, Gewichtszunahme und Kopfschmerzen. Viele dieser Psychopillen sind zudem noch gar nicht ausreichend untersucht, wobei ein Drittel der Kids zusätzlich Arzneien gegen ADHS einnehmen muss.

Oft sind die Diagnosen gar nicht so schwerwiegend

48 Prozent dieser Kinder und Jugendlichen leiden hier unter hyperkinetische Störungen, knapp 30 Prozent hingegen kämpfen mit Störungen des Sozialverhaltens. Schwere Erkrankungen, wie Tic-Störungen und Schizophrenie spielen hier eher eine Nebenrolle. Auch bei älteren Menschen ist der Medikamenten enorm hoch. Jeder dritte Patient über 65 Jahre nimmt täglich fünf oder mehr Wirkstoffe zu sich. Bei über 80 Jährigen ist es sogar jeder Zweite. Durchschnittlich nehmen somit Männer über 65 Jahre ca. 7,3 Wirkstoffe täglich ein, während Frauen 7,2 verschiedene Pillen zu sich nehmen. In der Regel kann ein menschlicher Körper ohne weiteres drei bis vier Wirkstoffe gut vertragen, alles was darüber hinaus geht, kann aber zur Unverträglichkeit führen.

jeder 10. ältere Mensch kommt irgendwann in ein Krankenhaus, weil er zu viele verschiedene Präparate eingenommen hat. Dies hängt oft damit zusammen, das ein Patient nicht nur einen Arzt aufsucht, sondern gleich mehrere. Verschreibt jeder Mediziner diesem Patienten ein Medikament kommen schnell mehrere Wirkstoffe zusammen, die sich unter Umständen dann nivht gut vertragen.

Elektronische Gesundheitskarten, Rezepte und Patientenakten könnten dieses verhindern, denn behandelnde Ärzte und Apotheker hätten so einen viel besseren Überblick, so dass eine Übertherapie, Fehlmedikation oder Doppeldiagnostik vermieden werden könnte. Noch ist es nicht so weit und viele ältere Menschen sind im hohen Alter sogar medikamentenabhängig, ohne dass sie es wissen.

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Foto oben: pixelio.de/Stephanie Hofschlaeger

Foto unten: pixelio.de/ Hubert van Roy

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Kategorie: Gesundheit, News

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